Wie beeinflusst das tropische Klima die Effektivität einer Panchakarmakur – Teil 2

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Der medizinische Aspekt

Kräuter und andere pflanzliche Ingredienzen für Medizin werden frisch geerntet, verarbeitet und ohne synthetische Zusatzstoffe direkt auch in Form von frisch gebrühten Tränken an den Patienten weitergegeben. Durch ihre Frische haben sie einen wesentlich intensiveren Effekt als Heilmittel, die konserviert und gelagert werden müssen bevor sie ihren Weg nach Europa antreten.

Die tropische Hitze unterstützt sehr effektiv das Ausscheiden der Giftstoffe und der tiefen Reinigung des Körpers – dies ist der Grundsatz des Ayurveda. Die kontinuierliche Wärme öffnet die Poren und beschleunigt den Reinigungsprozess auf natürliche Weise. In kaltem Klima kann dies nur teilweise geschehen. Das gesamte System der Panchakarmakur, die Abläufe und unterschiedlichen Behandlungen, basieren unter Anderem auf dem tropischen Wetter. So werden bestimmte Behandlungen, wie z.B. Nasya, nur bei sonnigem Wetter am Morgen durchgeführt, nicht aber bei bewölktem oder gar regnerischem Wetter, da auch die Wetterkonditionen stets von einem bestimmten Dosha regiert werden. Kühles Wetter beeinflußt Vata und Kapha negativ, so dass diese beiden Doshas von vornherein bereits gestört wären bei einer entsprechenden Kur in nordeuropäischen Gefilden.

Ayurveda ist in besonderem Maße auch für Knochen- und Gelenkprobleme förderlich. Hierbei spielt Wärme eine essentielle Rolle. Durch Massagen und Ölapplikationen wird den schmerzenden Gelenken Linderung und Heilung verschafft. Dies ist bei kaltem Wetter praktisch unmöglich.

Auch die intensive Ausbildung des Ayurvedaarztes und seine kontinuierliche Fortbildung an den Ayurveda-Universitäten ist nicht zu unterschätzen. Ein guter Ayurvedaarzt hat eine lange Ausbildung hinter sich und da Ayurveda als Anschauungsmedizin zwar in ihren Grundzügen gleichbleibt, sich aber dennoch immer weiter entwickelt ist auch eine andauernde Fortbildung nach den neuesten Erkenntnissen unerlässlich wenn man aktuell bleiben möchte.

Nicht zuletzt spielt auch die asiatische Gastfreundlichkeit eine Rolle bei der Entspannung weit weg von zu Hause, so wie die gesamte Umgebung zum Relaxen und Die-Gedanken-Wandern-Lassen einlädt. Tai Chi am Strand, Yoga auf der Meditationsinsel oder in der Yogahalle während durch die weit geöffneten Fenster Sonne und Wind hereinströmen…das ist einfach nicht dasselbe wie in einem noch so schön eingerichteten, beheizten Raum in Europa.

Und ganz im Ernst: nach wundervoll entspannenden Behandlungen mehrere Schichten Kleidung anziehen um einen Spaziergang machen zu können anstatt in luftigster Kleidung zum Sonnenuntergang am Strand zu spazieren? Das bedarf doch keines Kommentars.

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