Ayurveda 1X1
Was ist Ayurveda?
Ayurveda (= Die Wissenschaft des Lebens) ist ein über 5000 Jahre altes Heilsystem, das ursprünglich aus Indien stammt und als „die Mutter der Medizin“ gilt. Die großen „Rishis“ (Seher) beobachteten die Grundlagen des Lebens mit einem tiefen Verständnis für die Natur und strukturierten sie in einem ausgeklügelten System. Später kam die Lehre nach Sri Lanka, wo sich aus der Verbindung mit der indigenen Medizin des Landes das ceylonesische Ayurveda-System entstand. Ayurveda fokussiert im Gegensatz zur westlichen Allopathie nicht auf Krankheit, sondern auf die lange Erhaltung eines gesunden und glücklichen Zustandes durch die Ausgeglichenheit des Energieflusses im Körper eines Menschen. Ayurveda ist nicht nur Medizin, es ist Ernährung, Lebensstil und Philosophie. Das Heilsystem kann auch in Zusammenarbeit mit der westlichen Medizin angewandt werden, z.B. bei der Rehabilitierung oder zur Linderung negativer Effekte von Medikamenten und Operationen.
Wie funktioniert Ayurveda?
Personen werden in Körpertypen, die sogenannten Doshas (Vata, Pitta und Kapha) eingeteilt. Das Zusammenwirken dieser 3 Energien findet sich in jedem Organismus und im Universum selber wieder. Die Doshas prägen uns als Individuum durch ihre jeweilige Kombination. Sind diese Energien im Gleichgewicht, sind wir gesund. Auch die Tages- und Jahreszeiten werden von den Doshas beeinflußt und damit wiederum wir. Z.B. wird der Sommer durch Pitta beherrscht (= Hitze). Ein Tag wird in Zeitabschnitte unterteilt, in denen jeweils ein Dosha erhöht ist.
Wofür ist Ayurveda gut?
Jeder von uns fühlt sich manchmal unausgeglichen. Wenn wir dann zum Arzt gehen, sagt dieser uns vielleicht, dass alles in Ordnung ist. In dem Fall ist die Unausgeglichenheit erst auf dem Weg, sich in einer Krankheit zu manifestieren. Bereits an diesem Punkt können wir uns vom ayurvedischen System helfen lassen. Ein Ayurvedaarzt wird bei einer eingehenden Untersuchung durch Fühlen, Abhören, Anschauen und Fragen „Fehler“ in unserem System erkennen. Er wird entsprechende Änderungen in unserer Lebensweise und unserer Ernährung unterbreiten, eventuell Kräutermedizin und ayurvedische Anwendungen verschreiben.
Die Grundprinzipen des Ayurveda sind…
-Jede Ursache hat eine Wirkung
-Für jede Aktion gibt es eine gleiche und eine entgegengesetzte Reaktion
-Gleich erhöht Gleich
-Eine Qualität wird durch die ihr entgegengesetzte Qualität gesenkt
Um gesund zu sein, muss Harmonie zwischen unserem Wunsch danach und unseren Gedanken, Gefühlen und Handlungen bestehen. Dieses rechte Verhalten um gesund zu leben wird im Sanskrit „svasthavritta“ genannt.
Was macht Ayurveda?
Ayurveda bezieht also alle Bereiche des Lebens mit ein – Körper, Geist und Bewusstsein. Es erkennt jeden von uns als Individuum, jeder von uns reagiert auf eine andere Art und Weise auf die unterschiedlichen Aspekte des Lebens, jeder hat andere Stärken und Schwächen. Ayurveda stellt eine Fülle an Informationen über die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung, sowohl direkt als auch indirekt, für jedes Individuum zur Verfügung. Bei einer Krankheit werden nicht die Symptome, sondern die Ursache behandelt. Der Hauptaugenmerk des Ayurveda ist jedoch die Erhaltung der Gesundheit und der Vorbeugung von Krankheit.
Panchakarma bedeuted „Die fünf Handlungen“. Während einer Panchakarmakur werden Körper und Geist auf fünffache Weise gereinigt:
-Öltherapie (innerlich und äußerlich) zur Lösung und Mobilisierung von Giften im Körper (Purvakarma)
-Reinigung durch Erbrechen (Vamana)
-Reinigung durch Kräuterabführmittel (Virechana)
-Reinigung durch Einläufe in verschiedenen Körperbereichen (Vasti)
-eine gesunde Diät und ein gesunder Lebensstil (Paschat Karma)
Begleitend wird bei Bedarf Kräutermedizin verschrieben. Die Behandlungen entscheidet der Ayurvedaarzt je nach individueller Konstitution. Unabdingbar ist Ayurveda mit Yoga und Meditation verbunden.